Patchouli

 


Botanischer Name:   Pogostemon patchouli / Pogostemon cablin
Familie:   Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Deutscher Name:   Patchouli
dt. Synonyme:   Patschuli, Pogostemon, Patchouly
Etymologie:   Das Wort Patchouli wird aus den Wörtern "patch" (Grün) und "ellai", "ilai" (Blatt) der tamilischen Sprache abgeleitet.
Englischer Name:   Patchouli
engl. Synonyme:   Pucha-pat
Vorkommen:    Indonesien, Malaysia, Philippinen
   

Patchouli (Pogostemon cablin)
© Kurt Stueber / GNU-FDL


Aussehen:    Der mehrjährige Patchoulistrauch erreicht eine Höhe von zirka einem Meter. An den aufrechten Zweigen befinden sich quadratische Stängel an denen ei- bis herzförmige zirka 10 Zentimeter große Blätter wachsen. Die weißen Blüten haben violett- rötliche Tupfen und wachsen in Ährenform. Den typischen Geruch erhält man, wenn die Blätter zwischen den Fingern zerrieben werden. Die bekanntesten Patchouli-Arten sind der Indische und der Javanische Patchouli.
Blütezeit:     Der Patchouli blüht nur selten. Demnach ist auch die Verbreitung eine schwierige Angelegenheit, die heute meistens über Stecklinge geschieht. Um zu keimen, benötigt die Pflanze warme Temperatur, einen feuchten Boden und einen sonnigen oder halbschattigen Platz.
Erntezeit:     ganzjährig
Verwendete Teile:    Blätter
Inhaltsstoffe:    Patchoulialkohol ( Patchoulicampher), Azulene, Epiguapyridin, Patchoulipyridin , Eugenol, Zimtalkohole

 

Zubereitungen:    Ätherisches Öl
Heilwirkung:    wirkt: aphrodisierend, entwässernd, fiebersenkend, tonisierend, wundheilend, antiseptisch, beruhigend, entzündungshemmend, hautpflegend, pilztötend
wird eingesetzt bei: Depressionen, Nervosität, zur Zellerneuerung, Akne, Ekzeme, Erkältungen, Hautpilz, Impotenz/Frigidität, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Nervosität, Pilzbefall im Mund, Schwindel, Vaginalpilz, Wunden, rissige, reife und entzündete Haut, Haut- und Fußpilz
Volksmedizinische Verwendung:    Wegen seiner fiebersenkenden und antiseptischen Wirkung wurde Patchouliöl als Heilmittel bei Schlangenbissen und Insektenstichen verwendet. Als Badezusatz hilft Patschouli bei Neurodermitis, da es den Juckreiz lindert und die Haut beruhigt. Außerdem kann es zur Inhalation bei Erschöpfung und Kraftlosigkeit eingesetzt werden. In Asien wird Patschouli zum Schutz der Kleidung gegen Ungeziefer verwendet. In der Aromatherapie wird Patschouli bei Dyspepsie, Varizen, Kopfschmerzen, Hämorrhoiden, Schlafstörungen, Akne, Stresssymptomen, Ekzemen, Angstzuständen, Narben, Zellulite und müder Haut empfohlen.
Geschichtliches:    Als um 1800 indische Stoffe in Mode kamen, gelangte das Patchouliöl nach Mitteleuropa. Um die Paisley Schals noch exotischer wirken zu lassen wurden sie mit Patchouli aromatisiert. Patchouli-Blätter wurden als Mottenschutz verwendet. Im 19. Jahrhundert liebten die vornehmen Damen den starken Patchouliduft. Ihm wurde eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben.
In den 60ern und 70er Jahren war Patchouli der Markenduft der Hippies und einer der bekanntesten Duftstoffe aus dem Orient. Die Hippies brachten den Duftstoff von ihren Indienreisen mit und benutzten ihn sehr verschwenderisch, nicht zuletzt deshalb, weil angeblich mit Patchouli der Geruch von Cannabis überdeckt werden sollte, was jedoch nicht richtig ist.
Sonstiges:    Patchouli wird wegen seiner Langlebigkeit gerne in Form von Duftsteinen, Duftsäckchen oder Duftfläschchen in Schränken als Wäscheduft verteilt. Seit Jahrhunderten wird Patchouli als Basisnote in unzähligen Parfums verwendet wird, die gar nicht danach riechen. Außerdem gehört er zu den klassischen Düften und verleiht Parfums eine exotisch- orientalische und geheimnisvolle Note. Je älter Patchouliöl ist, umso hochwertiger wird es. Auch in Seifen verleiht Patchouli eine besondere Note und der klassische Duft ist sehr haltbar.
Nicht zuletzt wird Patchouli in der Aromatherapie angewandt.

Die Gewinnung des Patchouliöls erfolgt durch Wasserdampfdestillation der fermentierten Blätter.

 

Tarot:    Im Tarot ist Patchouli der Karte des Kaisers und der Kaiserin zugeordnet.
Magische Eigenschaften:    Geld, Fruchtbarkeit, Lust
Magische Verwendung:    Die Anwendung als Geldzauber kommt daher, da der Geruch von Patchouli jenen von fruchtbarer Erde ähnelt. Dazu wird die Mixtur auf Geldscheine oder auf Geldbörsen gegeben, die dann kreisförmig um grüne Kerzen herum gelegt werden.
Der Assoziation mit der Erde verdankt die Pflanze auch ihren Einsatz anstelle von Friedhofsstaub und jenen als Talisman für Fruchtbarkeit. Außerdem ist sie eine der Zutaten bei Liebesbeuteln.
Da Patchouli eine aphrodisierende Wirkung besitzen soll, wird sie zur Steigerung der Lust verwendet. Sie soll ihrem Träger auch eine magische Anziehungskraft verleihen.
Im amerikanischen Voodoo werden heute mit Patchouli auch Trennungen durchgeführt. Dieser moderne Einsatz hat jedoch keinen traditionellen Hintergrund.

 

Planet:     Saturn
Element:    Erde
Geschlecht:    weiblich

 


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Patchouli
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geschnittener Patchouli
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BMC