Eibe

 

GIFTIG !!!


Botanischer Name:   Taxus baccata L.
Familie:   Eibengewächse (Taxaceae)
Deutscher Name:   Eibe / Europäische Eibe
dt. Synonyme:   Bogenbaum, Eibe, Eibenbaum, Eife, Europäische Eibe, Ibenbaum, Ifenbaum, Iwenbaum, Kandelbaum, Roteibe, Taxe, Taxbaum, Taxen, Ybe, Ypenbaum, Iba, Ibe, Ische, Ey, Eyä, Yali, Yelä, Rotalber
Etymologie:   Taxus stammt aus dem Indogermanischen teks = künstlich herstellen (wegen der Verwendung des Holzes zu Schnitzereien) oder dem Lateinischen toxon = Bogen, lat. bacca = Beere. Die alte deutsche Bezeichnung Eibe (althochdeutsch: îwa = Eibe = Bogen aus Eibenholz) ist bereits im Angelsächsischen als îw, éow vorhanden. Vielleicht hängen diese Worte auch mit ewa = Ewigkeit zusammen. Ein anderes altes Wort für Eibe ist Eo, welches die Nebenbedeutung Lachs hat.
Englischer Name:   Yew
Vorkommen:    Nordwestafrika, Europa, Kleinasien, in lichten Mischwäldern
   

Eibe
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Aussehen:    Die Eibe ist ein langsam wachsender, immergrüner Nadelbaum oder Strauch, häufig mit mehreren Stämmen. Er besitzt relativ flache, weiche Nadeln und eine rotbraune, schuppige Rinde. Die weiblichen Blüten sind grün und klein, die männlichen Blüten etwas größer und gelblich. Nur weibliche Bäume tragen im Herbst rote Früchte. Die Eibe ist giftig! Das Alter der Eiben kann zwischen 2.000 und 4.000 Jahren betragen.
Blütezeit:     März bis April
Erntezeit:     Früchte: ab September, Nadeln: Winter
Verwendete Teile:    Alle Teile der Pflanze
Inhaltsstoffe:    Baccatin III, Betulosid, Biflavonoide, Diterpene, Ginkgetin, Paclitaxel, Phenole, Taxacine, Taxin A, Taxin B, Taxication, Vitamin C

 

Zubereitungen:    Tinktur zur äußerlichen Anwendung, Räucherung
Heilwirkung:    wirkt: Abführend, herzstärkend, menstruationsfördernd, wurmtreibend, krebshemmend, zellteilungshemmend,
wird eingesetzt bei: Krebs, Blasenleiden, Husten, Katarrh, Skorbut, Würmern
Volksmedizinische Verwendung:    Hildegard von Bingen empfahl den Rauch von Eibenholz als Hausmittel gegen Schnupfen und Husten. Als Abtreibungsmittel machte man aus den Zweigen und Rinden Tee.
Des weiteren wurde die Eibe als Wurmmittel, zur Förderung der Menstruation, gegen Epilepsie, bei Mandelentzündungen und Diphtherie eingesetzt.
Medizinische Verwendung:    Die Inhaltstoffe der Eibe werden vor allem in der Homöopathie und in der Krebsforschung verwendet.
Homöopathische Verwendung:    In der Homöopathie wird die Eibe bei Gicht, Hautausschlägen, Herzkrankheiten, Leberkrankheiten, Nieren- und Blasenleiden und Rheuma eingesetzt.
Geschichtliches:    Bereits die Neandertaler benutzten Jagdwaffen aus Eibenholz, der so genannte Ötzi trug einen Langbogen aus Eibe bei sich und auch im Mittelalter waren Bögen bevorzugt aus Eibe. Durch die besondere Eignung für den Waffenbau, aber auch für die Herstellung von Alltagsgegenständen, wie Löffel, Schalen, Teller usw., wurden die Eibenbestände regelrecht geplündert.
Die Ägypter nutzten das Holz für den Sargbau.
Mindestens seit der Antike wurde die Eibe auch für Morde und als Pfeilgift eingesetzt.
Kulinarisches:    Aus dem roten Samenmantel, kann man Marmelade kochen, wenn man vorher die stark giftigen Samenkerne entfernt.
Sonstiges:    ACHTUNG!!!
Das Eibengift Taxin ist stärker als das Gift des Roten Fingerhuts. Die für den Menschen tödliche Dosis liegt bei 50 bis 100 Gramm der Nadeln. Der Tod durch Herzstillstand tritt oft schon nach eineinhalb Stunden ein.

 

Brauchtum:   

"Vor Eiben kann kein Zauber bleiben!" heißt ein Sprichwort.
Um das Haus gepflanzt, dient sie als Schutz vor Hexen, bösen Geistern und Dämonen. Es soll Unglück bringen, eine Eibe zu fällen. Ein Stückchen Eibenholz auf dem nackten Körper getragen, half gegen Behexung. Ein Butterbrot, in das man magische Zeichen ritzt und mit geschabtem Eibenholz bestreute, war ein Mittel gegen Tollwut.

In Shakespeares Macbeth ist sie eine der Zutaten im Kessel der Hexengöttin Hekate (4. Akt; Szene 1).
Die Eibe wurde bei den alten Kelten verehrt und sie soll der „Totembaum“ der Eburonen (germanischer Volksstamm an der Maas) gewesen sein. Angeblich sollen die Initiationsriten der Kelten in Eibenwäldern stattgefunden haben.
Apollon und Artemis töteten mit Eibengiftpfeilen die Töchter der Niobe (Gemahlin des thebanischen Königs Amphion), die es wagte, sich wegen ihres Kinderreichtums über die Göttin Leto (römisch Latona) zu stellen. Latona hatte nur zwei Kinder, nämlich Apollon und Artemis. Niobe verbot dem Volk deren Verehrung. Die Göttin war so erzürnt, dass sie ihren Kinder befahl, jene der Niobe zu töten.

Magische Verwendung:    Die langlebigen Eiben symbolisieren "ewiges Leben", Tod und Wiedergeburt, aber auch Wissen und Weisheit. Sie gilt als Hüterin der Schwelle zu den Mysterien der Transformation.

Aus Eibenholz bestehende Amulette (zum Beispiel gleichschenkelige Kreuze) vertreiben Geister. Eine Eibenräucherung erfüllt denselben Zweck (äußerst vorsichtig räuchern und nicht in geschlossenen Räumen – Lebensgefahr!). Nach Scott Cunningham hingegen soll man die Geister der Toten mit Hilfe der Eibe erwecken oder mit ihnen Kontakt aufnehmen können.

Ein Bad in mit Eibe „magnetisiertem Wasser soll Rückführungen unterstützen, da sich unter ihrem Einfluss der feinstoffliche Körper leichter loslöst. Das gleiche gilt für Räucherungen.
Auch Zauberstäbe werden oft aus Eibenholz hergestellt.

 

Planet:     Saturn, Pluto
Element:    Wasser
Geschlecht:    weiblich
Götter:    Apollo, Artemis, Ivavos, Ullr

 


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