Luisa
Francia
Das magische Kochbuch - Rezepte zum Verzaubern und andere Geheimnisse von weisen Frauen
2006
/ Nymphenburger Verlag / € 19,95 / ISBN: 3485010979
/ 144 Seiten
(Erstauflage 2001 / M. Hahn Verlag / ISBN: 3872874896 / 144 Seiten)
Über die
Autorin Luisa Francia wurde am 2. August 1949 geboren und lebt in München. Sie ist eine feministische Hexe und neben ihrer Tätigkeit als Autorin auch hobbymäßig als Bergsteigerin, Filmemacherin und Malerin unterwegs. In der feministischen Magieszene wurde sie hauptsächlich durch ihre spirituelle Literatur für Frauen bekannt. Früher unternahm sie oft Reisen nach Afrika und Asien, unter anderem nach Ghana, wo sie sich von afrikanischen Zauberinnen in der Voodoo-Religion und anderen magischen Praktiken ausbilden ließ. Auf ihrer Internetpräsenz führt sie ein Tagebuch, das sie täglich aktualisiert und dort von ihren Erlebnissen berichtet. Heute besucht sie noch oft spirituelle Orte innerhalb und außerhalb Europas, von denen sie sich zum Schreiben ihrer Büchern inspirieren lässt. Luisa Francia ist zu einer der wichtigsten Schlüsselfiguren in der deutschen Szene der Göttinnenspiritualität geworden. |
Anfangs beschreibt Luisa Francia das
Kochen aus der Sicht der Magie der weisen Frauen. Kurz geht sie darauf ein, was
der eigentliche Sinn von Küchenmagie ist. Ihrer Meinung nach liegt der Sinn
nicht nur darin, den Menschen satt zu machen, sondern die Nahrung insoweit
positiv zu beeinflussen, dass ein Gericht auch "schlau, wach und glücklich"
macht.
Durchgehend sind im Buch viele
Zeichnungen und Bilder zu finden, die überwiegend von Luisa gemalt wurden.
Luisa Francia deutet auch darauf hin,
dass wir uns in unschätzbarem Ausmaße den Giften von Nahrungsmitteln
aussetzen. Dabei prangert sie besonders hart die Lebensmittelindustrie an, die
ihrer Meinung nach verantwortungslos mit der Zusetzung von chemischen
Lebensmitteln bei Substanzen umgeht.
"Was einstmals Hexensalbe oder
magischer Schlangenfraß zum Verhexen mit unheilvollen Substanzen war, ist heute
in jedem Supermarkt zu haben" (S. 13).
Nach der Einführung, was aus ihrer
Sicht Küchenmagie ist, findet der Leser noch eine kleine Auflistung von Gegenständen
und Kräutern, die sich ihrer Meinung nach in jeder Küche befinden sollten.
So gehört zum Beispiel ein Besen der
negative Energien vertreibt genauso in die Küche wie schwarzer Tee, der die Müdigkeit
hemmt, oder ein kleiner Küchenaltar, der zum Aufladen der Nahrung dient.
Neben einem Amazonentrank serviert
Luisa Francia mit Göttinnen der unterschiedlichsten Kulturkreise schmackhafte
Rezepte, die parallel mit einigen Erlebnissen und Geschichten diverser Göttinnen
gespickt sind. Jedes Rezept ist ausführlich dargestellt, ebenso die magische
Wirkungsweise der Gerichte. Außerdem hat die Autorin fast jedem Gericht ein
Foto hinzugefügt.
Angefangen in Europa bei der
keltischen Macha und ihrem Delight-Pudding, geht es zur russischen Baba Yaga und
ihrem Polenta-Auflauf, weiter nach Asien zur indischen Kali und ihrem Feuertopf,
dann nach Griechenland zu Hekate und dem Spinat-Reis-Gericht.
Neben den diversen Gerichten führt
sie noch eine ganze Reihe von Rezepten zur Herstellung von Tees, Salzbäder und
Schönheitsmasken auf. Diese Auflistung, die teils intensiven Erzählungen und
praktischen Vorschläge mit den Göttinnen zu arbeiten, lassen den Eindruck
entstehen, dass es sich hierbei nicht um ein "reines" Kochbuch
handelt.
Im Anhang findet sich noch ein
Glossar, der zwar mit dem Thema des Buches nichts zu tun hat, aber in dem längere
Begriffserklärungen aufgelistet sind.
Fazit
Für 19,99 Euro ist das Buch vielleicht auch als Hardcover etwas teuer, aber ich als eingefleischter Francia-Fan kann ich es nur jedem empfehlen. Besonders gut gefallen hat mir ihr sehr offener, direkter Schreibstil, der für Luisa Francia typisch ist. Ebenso handelt es sich hier nicht um ein reines Kochbuch, sondern eher um ein Sammelsurium an Rezepten und Tipps, gespickt mit persönlichen Erfahrungen und Begriffserklärungen. Dazu kommt, dass die vielen Illustrationen wirklich wunderschön sind und ich ohne die das Buch wahrscheinlich nur halb so schön finden würde. Es lohnt sich also auf jeden Fall das Buch zu kaufen. Und - ach ja - die Gerichte schmecken übrigens auch.